Rund um den Apfel ‐ Teil 1
Wer im Zusammenhang mit alkoholischen Getränken von Gesundheit redet, erntet zumeist ein mehr oder weniger nachsichtiges Lächeln. „Na ja“, denken dann die anderen, „der sucht halt einen Grund zum Trinken.“ Richtig, ihr Zweifler, wir trinken Apfelwein, auch weil er nachweislich gesund ist. Unter allen alkoholischen Getränken dürfte das Stöffche wohl zu den Bekömmlichsten zählen; in Maßen genossen, versteht sich. Wer ihn missbräuchlich einsetzt, muss, wie überall, mit der Quittung rechnen. „Modus est in rebus“, sagt der Lateiner, ein Maß ist in den Dingen. Wo gilt dieser Satz mehr als beim Trinken?
Die gesundheitsfördernde Wirkung des Apfelweins wird von der medizinischen Literatur durchweg und vorbehaltlos anerkannt.
Der Apfelwein hilft allenfalls bei einem gesunden Leben – in gewissen Maße.
Allmählich entwickelt sich zwischen Mensch und Getränk eine Wechselbeziehung, aus der sich über lange Jahre dann eine ganz bestimmte Lebensart entwickelt. Geist und Körper finden zu einem Rhythmus von Ruhe und Ausgeglichenheit, der sicher nicht ohne Einfluss auf die Gesundheit bleibt. Das ruhige Ritual des Trinkens, das gesetzte Drumherum der jahrhundertealten Apfelweintradition sind äußere Zeichen der inneren Haltung.
Manchen Verhaltensweisen widersetzt sich der Apfelwein schon von Natur aus. Wir haben noch nie erlebt, dass jemand selbst beim größten Durst ein Glas Apfelwein in einem Zug vollends hinunterstürzte, wie das beim Bier ohne weiteres der Fall ist. Denn ein frisch gespitzter, kühler Apfelwein löscht mit seiner prickelnden Säuerlichkeit den ärgsten Brand schon nach wenigen Schlucken. Für Gewaltakte des Trinkens ist er gänzlich ungeeignet. Im Apfelwein liegt Ruhe. Ruhig steht er im Glas, ruhig und gelassen will er getrunken werden.
Ein Glas 0,25 Liter Apfelwein enthalten 84,5 Kalorien. In derselben Menge Weißwein sind 152 Kalorien, in Exportbier 112, in Apfelsaft 120, in Rotwein 173 und in Sekt 226 Kalorien enthalten.
Der Apfelwein gilt als ein Getränk, das nicht müde macht, sonder den Kreislauf und das Nervensystem anregt. In ihm sind organische Fruchtsäuren, Mineralien, Zucker, Aromastoff und etwa 5,5 Volumenprozent Alkohol gebunden. Die beste Trinktemperatur liegt bei etwa 12 Grad Celsius.